Rüdiger Hulla, Head of Project Management, Remira

Rüdiger Hulla ist Informatiker und Betriebswirtschaftler. Seit 1999 organisiert er als Head of Project Management bei Futura die Implementierung von Handelssoftware bei großen Mode- und Bekleidungsunternehmen im In- und Ausland.
Im Rahmen einer Kommunikations-Initiative der Pranke GmbH, mit dem Ziel einen lebendigen Dialog mit den Partnern zu fördern, beantwortet Rüdiger Hulla die Fragen von Nicole Hegele.

Herr Hulla, Sie sind schon lange im Bereich EDI/Digitalisierung tätig, wir schätzen Sie seit vielen Jahren als Softwarepartner.
Haben Sie einen persönlichen Bezug zur Textilbranche oder könnten Sie sich Ihre Arbeit auch in einem anderen Bereich vorstellen?

Ich bin im Bereich Digitalisierung seit über 30 Jahren tätig. In der Anfangszeit war ich hauptsächlich mit der Einführung von Warenwirtschaftssystemen in unterschiedlichen Bereichen – vom Textilbereich über Hardware, Elektronik, Kosmetik bis hin zu Lebensmitteln – beschäftigt. Das Thema Datenaustausch begleitet mich seit Beginn meiner IT-Laufbahn. Seit 25 Jahren liegt mein Fokus auf EDI/EDIFACT. In dieser Zeit sind wir auch Softwarepartner der Firma Pranke. Wie erwähnt, hatte ich mit unterschiedlichen Branchen und Gewerken zu tun und habe auch heute noch mit verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette Kontakt. Meine Frau arbeitet im Handel und kommt aus der Textilbranche, daher ist der Einzelhandel – besonders Textil – bei uns stets ein Thema, auch „beim Frühstückstisch“.

Würden Sie uns Ihren größten Erfolg in kurzen Worten beschreiben?

Da gibt es viele. Zum einen die erfolgreiche Anbindung vieler Textillieferanten an den elektronischen Datenaustausch mittels EDI. Zudem habe ich in den letzten 25 Jahren weltweit zahlreiche Einzelhändler installiert, beraten und in ihre Systemwelten integriert. Als größten Erfolg sehe ich, dass viele dieser Kunden unserer Firma und mir persönlich seit über 25 Jahren die Treue halten. Das zeigt, dass einiges richtig gewesen sein muss.

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Branche vor, insbesondere im Hinblick auf Lieferketten und die Digitalisierung?

IoT, insbesondere AutoID (RFID), ist ein zentraler Treiber in unserem Bereich. Hier steckt enormes Potenzial, auch wenn wir seit Jahren feststellen, dass das Thema „auf der Stelle tritt“. Damit würden heutige limitierende Faktoren wie Barcode-Recycling oder EAN-Code-Limitierungen obsolet. Diese Regularien stammen aus einer Zeit, als der Online-Handel eine geringe Rolle spielte, was sich ändern muss.

Auch neuronale Netze und KI werden das Management von Warenströmen, insbesondere die Warenversorgung und Produkterstellung, nachhaltig beeinflussen.

Wie balancieren Sie Ihre Arbeit mit Familie und Hobbys? Sind Sie eher der Typ 24/7?

Beruf und Privates sind keine Widersprüche, sie gehören zusammen. Wichtig ist es, sich Zeit für beide Bereiche zu nehmen und eine Abgrenzung zu schaffen. Das bewahrt die Freude an neuen beruflichen Herausforderungen.

Wir schätzen Ihre Flexibilität und Zuverlässigkeit. Was würden Sie über uns sagen?

Ich habe oft mit Herrn Grüger und Herrn Gleichauf zu tun und erlebe selten lange Diskussionen bei der Fehlerbehebung. Probleme werden schnell gelöst, eine solche Reaktionszeit würde ich mir von anderen Partnern wünschen. Auch der Know-how-Transfer ist bei Ihnen erstklassig.

Welche Innovation wird Ihrer Meinung nach in Zukunft Markt und Gespräch prägen?

Ich denke, KI wird einen größeren Einfluss haben, als wir derzeit absehen können.

Viele große Unternehmen werben mit nachhaltigen Angeboten: Bio-Baumwolle, langlebige Hemden, Secondhand. Sind das wichtige Schritte in Richtung nachhaltige Modebranche – oder Greenwashing?

Die Gen Z schaut bei solchen Themen genau hin und erkennt Greenwashing. Allerdings leben wir in einem Widerspruch: Diese Generation zeigt deutlich, dass ein „Weiter wie bisher“ nicht möglich ist, doch zugleich tragen Plattformen wie Temu zu ihrem Erfolg bei. Ein Paradoxon, das wir derzeit beobachten.

Wie gehen Sie in leitender Position mit dem Fachkräftemangel um?

Wertschätzung, interessante Aufgaben, ein positives Umfeld und angemessene Vergütung sind entscheidend. Wichtig ist es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen, da Alter und Persönlichkeit die Sicht auf den Job beeinflussen. Nach Corona ist es essenziell, das Zwischenmenschliche wieder stärker zu betonen, um eine hohe Zufriedenheit zu schaffen. Zufriedene Kolleginnen und Kollegen binden sich stärker an das Unternehmen.

Was bedeutet Glück für Sie?

Glück ist für mich, Familie und Freunde um mich zu haben und zu wissen, dass es ihnen gut geht. Dazu gehört auch ein gutes Gespräch, ein Glas Wein und die Ruhe, die solche Momente vermitteln. Beruflich macht es mich glücklich, wenn ich etwas Großartiges erreicht habe – oft fühle ich das bei meiner Arbeit mit Pranke eBiss.